Baggern für den Naturschutz
Am 30.09.2020 wird SIBELCO
als „Amphibienfreundlicher Betrieb“ ausgezeichnet!
Baggern und Naturschutz – auf den ersten Eindruck klingt das widersprüchlich.
„Es sei denn, es geht um „Abgrabungsamphibien“, wie Elmar Schmidt ausführt.
Er betreut im Kreis Euskirchen für die Biologische Station das Projekt
„Amphibienschutz in der Rohstoffgewinnung“.
Seltene Amphibienarten, wie die in NRW stark gefährdete Geburtshelferkröte,
haben im Rheinland genau da überlebt, wo mit Baggern, Raupen oder anderen großen
Fahrzeugen Rohstoffe wie Sand, Kies, Ton oder Kalksteine abgebaut werden.
„Die Biologische Station im Kreis Euskirchen hat uns gefragt, ob wir an dem Projekt
teilnehmen möchten.
Konkret sollten wir in der Tonabgrabung „Hundert Morgen“ in Mechernich 11 kleine
und 5 grössere Tümpel anlegen“, erläutert Alexander Ertel von der Firma SIBELCO.
Darüber hinaus wurden auf ca. 2,5 ha Gehölze entfernt, die den Landlebensraum
verschiedener Amphibenarten zu stark beschatten.
„Das alles ist freiwillig, geht also weit über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus,
die wir als Untere Naturschutzbehörde von Abgrabungsbetreibern einfordern müssen“,
freut sich Rebekka Vogel von der Unteren Naturschutzbehörde über das Engagement
der Firma SIBELCO für den Amphibienschutz.
Auch in 2 weiteren Abgrabungsstätten im Kreis Euskirchen ist SIBELCO offen für die
Anregungen der Biologischen Station.
„Wenn die Biologische Station uns mitteilt, dass bestimmte Teile der Grube gerade
vermehrt als Laichplätze dienen, versuchen wir, diese zeitweilig zu umfahren“
führt Gerd Klemmer (Sibelco) aus.
Auf diese Art können Konflikte mit dem Artenschutzrecht im Vorfeld vermieden werden.
So profitieren beide Seiten von dem Projekt „Amphibienschutz in der Rohstoffgewinnung“.
Und Geburtshelferkröten oder Kreuzkröten finden Gewässer zum Ablaichen und geeignete
Lebensräume in der Grube auch außerhalb der Laichzeit.
Für Ihr Engagement im Amphibienschutz bedankt sich Veronika Neumann im Namen
der Biologischen Station und der übrigen Projektpartner bei Herrn Ertel und Herrn Klemmer
und überreicht die Plakette „Amphibienfreundlicher Betrieb“.
„Wir freuen uns, dass wir zum Erhalt seltener Arten beitragen können".


Foto: Klaus Weddeling

Foto: Elmar Schmidt